Ausgangslage
Unternehmen stehen seit jeher vor der Herausforderung, ihren Mitarbeitern die notwendige Kompetenz bzw. Expertise zu vermitteln, die sie zur Ausführung ihrer Arbeit benötigen. Dies wird zukünftig bei neuen Arbeitsprofilen durch den derzeitigen Einzug tiefgreifender Digitalisierungs- und damit (Teil-) Automatisierungsbestrebungen bedeutsamer werden. Enterprise Resource Planning Systeme (ERP) stellen das Datenfundament der Unternehmen dar und stehen damit im Zentrum betrieblicher Digitalisierungsbestrebungen. In der Praxis zeigt sich jedoch oft ein Abnehmen der Funktionstiefe und -breite dieser Systeme mit drastischen Folgen für die Prozesseffizienz und weiterer Digitalisierungsbestrebungen. Die einseitige Aufmerksamkeit der ERP-Kunden, -Anbieter aber auch der Wissenschaft auf die Einführungs- statt der deutlich längeren Nutzungsphase stellt eine wesentliche Ursache dar.
Verbundprojektziel
Ziel des Forschungsprojektes ist die Schaffung nachhaltiger Strukturen zur ERP-Nutzung in hoher Funktionstiefe, um die digitalen und analogen Geschäftsprozesse insbesondere während der mehrjährigen Nutzungsphase optimal zu unterstützen und die Basis für datengestützte Geschäftsmodellerweiterungen zu bilden.
Vorgehensweise
Hierfür erforscht das Konsortium in Praxis, wie sich Anwender ERP-Systeme aneignen, also für die eigene Arbeitspraxis nutzbar machen, was ein äußerst kollaborativer, kontextabhängiger Prozess ist. Hierfür werden organisatorische Handlungsempfehlungen abgeleitet und unterstützende Technologien der zweiten Generation von Wissensmanagement entwickelt, um das Nutzerverhalten zu messen und zu interpretieren und Verbesserungsvorschläge niederschwellig durch das System zu präsentieren. Entscheidend hierfür sind Funktionen zum kontextabhängigen Auffinden von Wissen und insb. Expertise von Dritten. Im Sinne von open innovation können Experten im eigenen Haus, bei anderen Anwendungsunternehmen oder beim Hersteller zurate gezogen werden. Diese Resonanzaktivitäten ergänzen die gemeinsame Wissensbasis und heben Innovationspotenziale.